Wie alles begann.... August 2009: Spatzl und ich sind seit neun Jahren zusammen. Und am Jahrestag beschlossen wir zu heiraten. Natürlich ging nichts ohne Heiratsantrag. Der sollte originell sein, aussergewöhnlich und vor allem NICHT via Medien oder in der Öffentlichkeit ablaufen. Das war meine Bedingung. Jürgen machte mir den einzigartigsten Heiratsantrag, von dem nur die "Insider" wissen, wie und wo. :-)
Daraufhin wollten wir keine "normale" Hochzeitsfeier, da wir beide schonmal standesamtlich geheiratet haben und es uns ehrlich gesagt mit all unseren Wünschen ein richtig grosses Fest zu veranstalten für einen Tag zu teuer gewesen wäre. Dann doch lieber 2 respektive 3 Fliegen mit einer Klappe schlagen und da heiraten wo wir immer mal hinwollten. Unsere gemeinsamen Träume erfüllen. In den USA - in Las Vegas. Wir spielen beide für unser Leben gerne. Gesellschaftsspiele, Kartenspiele und natürlich Poker.
Ein gigantisches Erlebnis sollte es werden und da wir - wegen unserer Katzen - noch nie gemeinsam und überhaupt in Urlaub waren ( 9Jahre ! ), planten wir die ganz grosse Tour. Grundvoraussetzung war die Katzen in guten Händen zu wissen. Viele liebe Helferlein hätten wir gehabt, aber uns war es besonders wichtig, dass auch nachts jemand bei unseren Tigern ist. So kam es dazu, dass Cedric, Jürgens Sohn sich bereit erklärte die 3 Wochen bei uns zu wohnen. Ich kann nur immer wieder Danke sagen, dass er es uns ermöglicht hat ohne Sorgen diese Reise zu machen. Ich bereitete also die Reise vor. Las Vegas - Kalifornien - und wieder von Las Vegas zurück nach Good Old Germany. Ich verglich etliche Chapels und "Pakete", rechnete Routen aus, arbeitete mich durch Internetseiten und buchte die Hotelzimmer vor. Mein Vati verstarb plötzlich und unerwartet am 9. November 2009 und ich hatte lange Zeit keinen Nerv mich um die Planung zu kümmern. Als ich mich dann wieder damit beschäftigte, schaute ich aus Jux mal bei Ähbee ´ nach einem Hochzeitskleid. Ein weisses Sommerkleid sollte eigentlich reichen für eine 8-minütige Trauung aber irgendwie kam dann doch der "Klein-Mädchen-Prinzessin-Wunsch" in mir hoch. Einfach mal schauen, für wieviel ich so ein Brautkleid ersteigere. Ich bekam den Zuschlag für ein champagnerfarbenes A-Linien Kleid welches als Austellungsstück von einem Brautmoden-Geschäft angeboten wurde. Ungetragen, nagelneu für 50 Euro ! Das Kleid war klasse, selbst das Etikett noch dran. Es hat im Laden 1100 Euro gekostet !Aber nun packte mich das Jagdfieber. Es sollte doch eher etwas " märchenhafteres" sein. Ich stiess auf ein Kleid, bei dem die Verkäuferin angab, es wäre zu spät zu Hochzeit geliefert worden. Eine Lieferung aus den USA von Mon Cherie - Brautmoden. Meine Recherchen ergaben, dass das Kleid ca. 900 Dollar wert war. Wenn nicht noch mehr... Skeptisch war ich, dass das Kleid als "ungetragen" deklariert war. Aber die Verkäuferin hatte auch das Kleid was sie zur Trauung trug eingestellt und so oder so, ich musste das Kleid haben. Aus den USA mit französischem Markennamen ( unsere Chapel heisst "Mon bel Ami ) in weiss und wunderschön. Ich war Höchstbietende, bekam das Kleid zugeschickt. Nagelneu und ein Traum ! Und jetzt bitte festhalten: Ich habe 48 Euro für diesen Traum in Weiss bezahlt ! Meine Schwester ist Schneiderin und machte mir das Kleid an der Taille enger, den Saum kürzer und bereitete mir die grösste Freude damit, als hätte sie es nur für mich gemacht. Wie damals meine Tante Clarissa für ihre Schwester Jutta, meine Mutter.
Soviel zur Vorgeschichte und nach einem tränenreichen Abschied von meinen Kindern starteten wir in unsere USA-Hochzeits-Las Vegas-Kalifornien-Traum-Rundreise. Alles nachzulesen links in der NaviLeiste mit all den Tagesberichten, an denen ich noch heute arbeite.. (Juli 2010)
Nun sind wir wieder zurück in Deutschland und jetzt wo wir die Bilder der Familie und Freunden zeigen, kommt mir alles so unwirklich vor. Allein der Hochzeits-Tag war ein Traum.
Wir haben fast jeden Tag mindestens ein Highlight erlebt und trotzdem -oder gerade deswegen- habe ich zur Zeit das Gefühl nie weggewesen zu sein. So viel Input wie auch unsere Mütter von einer Stunde Photos-Zeigen hatten und kaum verarbeiten konnten, wie will ich da mehr als drei Wochen verarbeiten ?
wird mich noch einige Zeit kosten. Bei so vielen Bildern von Jürgen und mir frage ich mich allen Ernstes: " Was ? DA bist DU gewesen ?! "
Tipps-Holerei im Internet und bei schon in-den-USA-Gewesenen. Wertvolle Hilfestellungen für jede Lage. Hätten wir mal die Jet-Lag Tipps mehr befolgt ;-) Da hatten wir noch lange dran zu "knabbern", weil wir uns zwischendurch in Deutschland doch "mal" hinlegten und damit unseren ganzen "Rhythmus" tagelang durcheinander brachten.. Im Nachhinein würden Jürgen und ich nur eine Sache anders machen und zwar keinen Flug mit Umsteigen mehr nehmen. Dann lieber am Stück und durchfliegen.
die doch noch mitgebuchte Navigation hat uns sehr geholfen. Ich bereue keinen Cent, egal ob für Klamotten, Mitbringsel oder im Casino ausgegeben. Das gehörte alles dazu. Wenn wir könnten würden wir bestimmt nochmal dieses faszinierende Land bereisen, da mir aber schon vorher bewusst war, dass das so schnell nicht mehr geht, "arbeite" ich in Gedanken schonmal an meinem nächsten Traum, den ich mir/wir uns in ca. 5 Jahren erfüllen will:
Ich träume von den Gross-Katzen und "Viechern" generell. Aber auch die USA müssen nochmal drankommen. Die Ostküste ist eine Option für in 10 Jahren ... Das was wir von den USA gesehen haben war einmalig und sensationell. Es ist eine ganz andere Grössenordnung. Alles ist "X-fach" das was man schon kennt oder zu kennen glaubt. Vor allem die Menschen dort. Ich hielt nie etwas von den Vorurteilen den "Ami an sich" über einen Kamm zu scheren. Ich hörte viel von "Ami-Gegnern", sie wären ja nur freundlich, weil sie Geld damit verdienen. Sprich die Kellnerin ( deren Hauptgehalt aus Trinkgeld besteht ) ist ja nur deswegen nett. Na und ?! Ist mir tausendmal lieber als die arrogante, angenervte Verkäuferin im dt.Laden, die mir dass Gefühl gibt, ich würde sie stören. Sie muss doch sowieso arbeiten, dann nennt sich das noch Dienstleistung. Warum dann nicht mit Höflichkeit und einem Lächeln auf dem Gesicht? Tut ihr nicht weh und im Endeffekt hat sie dadurch einen schöneren Arbeitstag als griesgrämig hinter der Theke zu stehen. Service-Wüste Deutschland... Und von wegen - nur die, die Geld damit verdienen sind freundlich - ÜBERALL wo wir waren, ob wir nun in den Fahrstuhl gingen und man sich fast berührt hätte oder ein selbstverständliches Türaufhalten und und und.. Überall hörte man "Excuse me" obwohl es sogar hätte umgekehrt sein können, dass ich jemanden angerempelt habe, aber er entschuldigt sich - ich entschuldige mich und diese Kleinigkeit macht das ganze Miteinander-Leben soo viel einfacher. Ich vermisse sie, die Höflichkeit der Mitmenschen. Ich geh mit Einkaufswagen durch den Penny-Markt, eine Frau steht an der Tiefkühltheke hat ihren Einkaufswagen aber mitten im Gang stehen gelassen. Ich versuche durchzukommen, sie blickt nach hinten, sieht mich schon durch die schmale Lücke rangieren, greift zum Wagen und zieht ihn an sich heran. Aber : Keinen Ton. Kein Sorry. Kein Entschuldigung. Das gleiche im Strassenverkehr, aber das ist ja das alte Lied... Ich habe nie dieses Fernweh verspürt, dass mich -wie viele andere - Urlaubsreisen vermissen ließ, ganz im Gegenteil: Zu Hause mit den Katzen fühle ich mich - gerade im Sommer/im Garten - pudelwohl. Ich brauch nichtmal ins Schwimmbad oder an den See. Das ist für mich Urlaub. Aber nun haben wir -glaube ich- unseren Horizont ein wenig erweitert und von all den Erfahrungen und Erlebnissen werde ich noch lange zehren, da bin ich mir sicher. Wir hatten eine tolle Zeit und nun bin ich aber auch froh wieder zu Hause zu sein.
Bye Bye USA !
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